24. Juni 2021, Iya Habiba
Immer noch und immer wieder gilt ein grosser Teil öffentlicher Aufmerksamkeit dem Virus, der weltweit grassiert. Immer noch und immer wieder werden mehr oder weniger einschneidende Massnahmen mehr oder weniger militant kommuniziert, werden Verhältnismässigkeiten abgewogen, Impf- und Heilmittel und Hilfsprogramme entwickelt.
Zugleich (>>>) polarisieren sich Haltungen und spalten sich Lager quer durch alle Länder und gesellschaftliche Räume hindurch. Wie in jeder Krise, gibt auch in dieser jene, die zu (noch) grösserem Reichtum und Einfluss kommen und andere, die in (noch) prekärerer Lagen geraten. Auch das sowohl in den Ländern als auch zwischen den Ländern aller Himmelsrichtungen zu sehen.
Auch scheint es, als wolle der Himmel an vielen Orten sintflutartig auf die Erde hereinbrechen, während in vielen, anderen Räumen die Temperaturen schon längst unerträglich und die fortschreitende Erhitzung, Lebensräume austrocknet.
Noch lange ist die Aufzählung an schwierigen Sach- und Lebenslagen nicht vollständig und gar nicht angefangen hat die Beschreibung all jener vielen kleinen und grösseren, sicthbaren und unsichtbaren, privaten, Nicht-Regierung und Regierungs- Organisationen und Bewegungen, die anpackend, kreativ, kämpferisch und weise für ein gutes Leben auf dieser Erde eintreten.
Wenn du bisher gelesen hat, wirst du dich vielleicht fragen, was all das leidlich Bekannte in einem Blogbeitrag eines Terreiros zu suchen hat.
Ein Terreiro sollte von seinen Ritualen berichten, vielleicht von Mythen der Orixás, von heilsamer Trance und von all dem, was den spirituellen Weg eines Terreiros eben ausmacht. Das stimmt.
Ebenso stimmt es, von all diesen Dingen, die die Welt bewegen, zu erzählen und in ihr nach gutem Handeln zu suchen, weil die Enstehung von Terreiros von Beginn an, mit der Gestaltung von besserem Leben verbunden war. Sei es in Candomblés, in Santerias in Umbandas oder all den verschiedenen Gemeinschaften unter vielen Namen: immer ging es um Wege, bessere Verhältnisse zu schaffen und immer ging es auch um sinnliche Freude, um Ermutigung und Verbundenheit mit einer sich drehenden Welt. Nicht Erlösung in einem Dann und Dort, sondern Versöhnung Hier und Jetzt war und ist das Credo dieser Traditionen, die sich ihre Wege in unvergleichlicher Mischung gefunden haben. Dankbar bin ich all den Vielen vor uns für jedes Lied, jeden Rhythmus, jeden Tanz und jede Geste, die sie vermitteln.
Auf diese Weise sehe ich auch den Weg in der Terra Sagrada: Diese Praxis sucht keine Erlösung, sondern Hinwendung zum Leben. Sie schult nicht im Tragen eines schweren Loses, noch fordert sie allumfassende Barmherzigkeit. Aber sie lädt zum beherzten Mittanzen, Mitwirken in einer sich drehenden Welt ein.
Keine Kommentare